Was
1985 am Schulkopierer begann und sich bis zum
heutigen Tag fortsetzt
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Unter
den Schülerzeitungen Hannovers ist der Götterbote (kurz: Göbo)
schon fast zur Legende geworden. Das mag nun auf den ersten Blick ein wenig
nach Übertreibung und Eigenlob aussehen, aber mitnichten. Tatsächlich
ist der Göbo an vielen Schulen Hannovers bereits einschlägig
bekannt. Und nicht nur das: Auch in akademischen Kreisen sowie bei den
„echten Profis“ stößt man hin und wieder auf Göbo-Kenner.
So ist der Göbo unter anderem schon in einer medienwissenschaftlichen
Untersuchung aufgetaucht, und auch der ein oder andere Profi-Journalist
kennt die Schülerzeitung unserer Sophie.
Sicher,
es gab immer Hochs und Tiefs in der Vergangenheit, aber dem Engagement
der etwa 20 Redakteure und freien Mitarbeiter ist es zu verdanken, dass
aus einer kleinen Schlappe nicht schon längst eine große Pleite
wurde. Oft hat es schon so ausgesehen, als sei das Schicksal des Götterboten
wegen Geldknappheit besiegelt, aber auf jeden bedrohlichen Verlust folgte
bislang ein erstaunlicher Gewinn. Und so brauchen wir uns wohl keine Sorgen
zu machen, dass eines Tages der Göbo einmal nicht erscheint.
Eine
große Zeitung hat natürlich auch eine große Vergangenheit,
und einige Namen aus dieser Vergangenheit vergisst man natürlich nie.
Namen wie Ralph Hartung oder Rolf und Bernd Hellermann schwirren nur so
durch unser Alltagsleben, nicht zuletzt, weil viele davon auch weiter im
Gespräch bleiben, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Ehemaligenverein.
Auch bleiben viele Mitarbeiter dem Göbo auch nach dem Abitur noch
weiterhin treu: Die Internet-Homepage des Götterboten beispielsweise
wird nach wie vor von Rolf Hellermann gestaltet und unterhalten. Und schließlich
steht, wenn Beruf oder Studium dies zulassen, dem Besuch der vierteljährlichen
Redaktionskonferenzen ja auch nichts im Wege.
Ach
ja, die Redaktionskonferenzen ... Meistens wohl eher ein geselliges Zusammensein
bei einem Glas Bier oder einem kleinen Imbiss denn ein striktes Herunterleiern
unserer Satzung in einem sterilen Konferenzraum. Sicher waren diese Konferenzen
oft auch anstrengend und nervenaufreibend, aber letztendlich hatten wir
doch immer unseren Spaß. Und wenn wir dann endlich eine Ausgabe aus
unserer 1200 Stück starken Auflage in den Händen hielten, stellten
wir meistens fest, dass es sich gelohnt hatte.
Sicher,
der Aufwand war nicht immer gering, und zumindest einige von uns kommen
die letzte Woche vor Drucktermin doch regelmäßig ins Schwitzen.
Besondere Bewunderung verdienen hierbei in erster Linie diejenigen Schüler,
die mehr als eine Aufgabe auf sich vereinen, wie zum Beispiel der letzte
Chefredakteur des Götterboten, Bernd Hellermann, der über lange
Zeit hinweg die Aufgaben des Chefredakteurs und des Layouters wahrnahm,
oder der derzeitige Layouter Malte Burbließ, der zugleich auch die
Anzeigenorganisation führt.
Aber,
bei allem Stress: Ein Teil der Redaktionsleitung zu sein, ist die Mühe
wert, wenn man gern Verantwortung übernimmt. Sicher gibt es manchmal
Momente, in denen man die ganze Redaktion, das Blatt und die Schule zum
Teufel wünscht, aber solche Momente sind selten, und das Gefühl,
eine Zeitung mit zu leiten,
die
autonom, ja, praktisch auf sich selbst gestellt ist, ist die Aufregung
mehr als wert.
Ja,
wir sind selbstständig. Der Göbo ist das, was den feinen Unterschied
zwischen einer Schulzeitung und einer Schülerzeitung ausmacht. Die
Finanzierung ergibt sich ausschließlich aus der Werbung und den Spenden,
die gerade um den Tag der offenen Tür herum immer zuhauf auf unser
Konto fließen.
So
begeistert der Götterbote nun schon seit 15 Jahren mehr oder weniger
die Schüler von acht Gymnasien und einer Orientierungsstufe in Hannover.
Die Artikel stellen ein fantastisches Kaleidoskop aus Sportberichten, CD-
und Kinotips, News aus der Schule, Politik in (fast) allen Schattierungen
und gnadenloser Satire dar. Gut, oft müssen wir uns anhören,
wir brächten zu viel Politik, zu viel über Computer, zu wenig
über dies oder zu wenig über das. Aber an und für sich kann,
denke ich, kein Grund zur Klage bestehen. Denn unsere 1200 Stück werden
wir immer los.
Relativ
großer Beliebtheit erfreuen sich dann natürlich auch die beiden
regelmäßigen Gewinnspiele im Götterboten, das Kreuzworträtsel
und Das Politische Quiz (DPQ). Das Kreuzworträtsel ist natürlich
eher was für Knobelfans, während DPQ, halb spaßhaft, halb
ernst zu nehmen, die Politik auf unserer Welt aufs Korn nimmt.
Und
jetzt feiert diese Zeitschrift ihren 15. Geburtstag. Ganze eineinhalb Dekaden
existiert unser Blatt schon, von der ersten Ausgabe in Schreibmaschine
und handschriftlich, kopiert und zusammengetackert von Hand, bis zu den
„modernen“ Aus-gaben mit dem Schwarzweiß-Hochglanz-Deckblatt. Es
ist ein gutes Gefühl, diese Schülerzeitschrift zu haben. Erwarten
wir also gespannt die nächsten 15 Jahre!
Christian
Kastaun, Chefredakteur des Götterboten
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