SCHULLANDHEIM 
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Schullandheim 1999
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Im Jahr 2001 werden wir das 75-jährige Bestehen unseres Schullandheims in Hambühren feiern. 1926 wurde trotz finanzieller Nöte der Elternschaft das Landheim gekauft. Im Jahresband 1990 ist bereits ausgiebig über die Geschichte des Schullandheims berichtet worden.


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Inzwischen sind die Renovierungen im Innen- und Außenbereich fortgesetzt worden. Wir sind stolz auf unser Haus, das mit Hilfe von Eltern, Schülern und Lehrern so schön geworden ist.

Um Unterricht in anderer Form dort durchführen zu können, sind neue Materialien beschafft worden, z.B. ein Teleskop, Lupen, Karten, Werkzeug und Wasserunter-suchungskoffer. Noch sehr viel mehr Geräte stehen für uns im Schulbiologiezentrum in Hannover und in den Umweltstationen der Schullandheime in der Südheide zur Nutzung bereit.

Unterlagen für die Klassen zu den Projekten „Astronomie“, „Wasser“, „Alternative Ener-gien“, „Hören“, „Bergen-Belsen“, „Wald“, „Orientierungslauf“ usw. wurden erarbeitet.

Glücklicherweise haben wir beim notwendigen Wechsel der Heimleiterin mit Frau Flemming das große Los gezogen. Alle Gruppen äußern sich lobend über die Qualität des Essens und den freundlichen Umgang, den Frau Flemming mit den Schülern pflegt.

Nach wie vor geht es fröhlich im Landheim zu. Beim gemeinsamen Leben, Arbeiten und der Freizeitgestaltung werden Toleranz sowie „geordnetes Streiten“ geübt – heute wichtiger denn je.

In letzter Zeit wurde es manchmal auch zu „feucht“-fröhlich, was dann großen Ärger auslöste. Einige Schüler können das nicht immer verstehen. Aber die Einhaltung von Regeln für das Zusammenleben ist einer der wichtigsten Grundsätze, die man im Landheim erlernen kann.
Für Lehrer sind die 24-Stunden-Jobs im Schullandheim sicher anstrengender 
geworden, da immer mehr Schüler mit dem Respektieren der elementarsten Regeln Probleme haben. Wenn man dann bedenkt, dass die Lehrer im Schnitt immer älter werden und sie durch erhebliche Kürzungen der staatlichen Reisekosten manchmal noch draufzahlen müssen, kann man verstehen, dass sich die Begeisterung der Kollegen für Schullandheimaufenthalte gelegentlich in Grenzen hält. 
Umso mehr sei allen gedankt, die diese Klassenfahrten immer noch auf sich 
nehmen.

Mit großem Erfolg wurde in letzter Zeit durch Zusammenarbeit mit den Metallarbeitgebern im Landheim Berufsberatung und Bewerbungstraining in den Klassen 11 durchgeführt. Abiturienten und Ehemalige sind immer sehr daran interessiert, „draußen“ in „ihrem“ Heim zu feiern. Der Bund der Ehemaligen spendete dem Landheim vor Jahren einen Krökelapparat, der stets mit Begeisterung von allen Schülern benutzt wird.
In der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsischer Schullandheime wurde kürzlich darüber nachgedacht, warum gerade heute Schullandheime so wichtig sind. Sie kamen zu folgendem Ergebnis:
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Cellesche Zeitung 5.9.1996
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Warum Schullandheime gerade heut?
Damit LERNEN und ZUSAMMEN LEBEN gelingt
Zeit nehmen

Für junge Menschen wird es immer schwieriger, sich in einer Welt zu orientieren, die geprägt ist von Schnelllebigkeit und Werteveränderungen. Es mangelt an Zeit und Raum für notwendige Zuwendung, Ruhe und Gelassenheit.

Persönlichkeit entwickeln

Wir bieten in unseren Schullandheimen Raum und Zeit, den Alltag, erst recht den 45-Minuten-Takt der Schule, hinter sich zu lassen. So ist es möglich, ein neues Gespür für sich selbst zu entwickeln, sich selbst einzuschätzen und den Anderen als Menschen mit besonderen, einzigartigen Eigenschaften zu entdecken. Bisher verborgene eigene Fähigkeiten werden entdeckt, können erprobt und eingefahrene Verhaltensweisen überprüft werden. Die Fähigkeit zur Teamarbeit und zur Arbeitsorganisation wird erfahrbar.

Freiräume gestalten

Wertevermittlung wird konkret – neue Orientierung wird möglich. Eigene Wertmaßstäbe können entwickelt und in einer Gruppe erprobt werden. Verantwortung und Solidarität, aber auch Selbstbeherrschung und Konfliktfähigkeit werden erlebt.

Soziales Verhalten erleben und praktizieren

Gemeinschaftserlebnisse stärken Kinder und Jugendliche. Neugierverhalten in vorgegebenen Freiräumen ermöglicht neue Erkenntnisse. Wissen wird selbstständig erworben. Dies wirkt im Alltag weiter und fördert zukünftige Lernprozesse. Dies sind Erfahrungen, die junge Menschen brauchen.

Christina Sommer; Karin Neugebauer
Ein Lied zum Landheimaufenthalt der 
Klasse 9L (1991)
Melodie: Da ob’n auf’m Berge, ... 
Refrain: Holladihiaholladiho
Text: C. B.-Nettelbeck nach fünftägiger Inspiration

 1. Wir fahr’n jetzt’ ins Landheim, Tschüss, Penne, Gottseidank,
 uns fehlt sehr der Seppel, der ist leider krank.
 Holladihiaholladiho

 2. Daheim in der Sophie wurd’ heftig geplant,
 wer will ins Theater, wer ins Badeland?

 3. Der Plan für die Zimmer bringt Jammern und Schrei’n,
 es könn’ doch nicht alle zu Marcello hinein.

 4. Wir starten ganz ernsthaft: Grammatik, Latein,
 doch gleich nach dem Lunche zieht Stimmung hier ein.

 5. Da dröhnt dann die Disco, der Lautsprecher flattert,
 wie muss Musik schön sein, wenn’s Trommelfell knattert.

 6. Ganz früh schön am Morgen, die göttliche Ruh,
 doch, weh, naht der Abend, geht’s affengeil zu.

 7. Für Ruhe und Anstand sorg’n hier im Dreieck,
 Herr Runze, Herr Lauing und Frau Nettelbeck.

 8. Likör oder Liebe, all das darf nicht sein,
 die Regel ist gültig, sonst fährst Du gleich heim.

 9. Gibt’s doch einen Trinkbold, er hält sich für schlau ???????
 pfui, pfui ist das peinlich, man riecht’s doch genau.

10. Ach, soll’n wir ihn strafen, die Stimmung zerstör’n ????
 Ich hoff’ mal, er wird auch zum FAIR PLAY gehör’n !!!

11. Lasst preisen die Speisen: den Reis und das Eis,
 sie war’n beide köstlich, nicht roh und nicht heiß.

12. Heut’ gibt’s sogar Schnitzel — im WALD, o, wie fein!
 Dafür springt die Wiebke in die Fuhse gleich rein.

13. Gebadet, stark duftend, man fühlt sich gleich wohla,
 nehmt Abschied vom Landheim mit Beefy und COLA.

14. Morg’n sind wir zu Hause, die Augen verschattet,
 hinein in die Federn, total schlaff – ermattet.

15. Die Woche, sie flitzte, wir müssen nun weg,
 es wünscht schöne Ferien: C. B.-Nettelbeck

Christiane Bessert-Nettelbeck

.© 2002 Sophienschule Hannover