1902
Gymnasiale Frauenbildungskurse,
aus privater Initiative entstanden, seit 1900 als „Gymnasialkurse für
Mädchen“, werden nun in der Sophienschule unter Leitung von Direktor
Schmidt durchgeführt und führen zur Reifeprüfung, die aber
noch außerhalb abgelegt werden muss.
1904
Die Sophienschule nimmt
mit ihrem Bau und mit ihren vorbildlich eingerichteten Schulräumen
an der Weltausstellung in St. Louis teil und erhält eine Silbermedaille
und ein ehrenvolles Diplom.
1905
Das zehnklassige Lyzeum
wird um die „Realgymnasiale Studienanstalt“ erweitert, die ab Untertertia
mit sechs Jahren zur Reife-prüfung führt.
1907
Der Magistrat übernimmt
die „Realgymnasialen Kurse“ in seine Verwaltung.
1909
Wegen der steigenden Zahl
an Schülerinnen sind Anbauten und Erweiterungen notwendig.
1910
Die Sophienschule erhält
die Berechtigung, die Reifeprüfung selbst durchzuführen, in Anwesenheit
eines Königlichen Kommissars.
01.05.1910
Die Schule hat nun 882 Schülerinnen
in 20 doppelzügigen Klassen des Lyzeums und sechs Studienanstaltsklassen.
1911/12
Die Schule erhält die
notwendige zweite Turnhalle.
1914–1918
Der 1. Weltkrieg bringt
große Einschränkungen für den Unterricht durch Mangel an
Heizmaterial, durch notwendige Hilfsarbeiten der Schülerinnen und
vor allem durch Einquartierung von Soldaten.
23.01.1919
Der Unterricht wird wieder
in vollem Umfang aufgenommen.
1921
Direktor Schmidt scheidet
nach Erreichen der Altersgrenze aus; er hat die Sophienschule 24 Jahre
lang geleitet. Dr. Ludwig Wülker (1881-1953), der bisherige Direktor
der Stadttöchterschule III, wird zum Direktor der Sophienschule ernannt
und leitet sie 16 Jahre lang.
1921
Durch den Abbau der Vorschulen
fällt die Unterstufe der Sophienschule weg, so dass das Lyzeum aus
7 Jahrgängen (Klassen 7-1) und die Studienanstalt aus 6 Jahrgängen
besteht.
16.01.1923
Direktor Wülker gründet
den „Bund ehemaliger Schülerinnen der Sophienschule“.
15.01.1925
Der Direktor gibt die Nr.
1 des ersten Jahrgangs der „Sophien-Grüße“ heraus.
23.04 1925
Eine Festschrift würdigt
das 25jährige Jubiläum der Sophien-schule.
15.05.1927
Am Tag der „Kalten Sophie“
wird das Landheim in Hambühren eingeweiht. Landheimfeste und Elternspenden
haben den Kauf von Grundstück und Haus ermöglicht.
1935
Der „gymnasiale Zweig“ mit
den Pflichtfremdsprachen Latein und Griechisch legt sein erstes Abitur
ab.
1936
Der „gymnasiale Zweig“ wird
nach seinem zweiten Abitur aufgelöst, da die Nationalsozialisten eine
altsprachliche Bildung für Mädchen für überflüssig
halten.
1937
Direktor Wülker wird
aufgrund des Freimaurererlasses in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.
Die Sophien-Grüße gibt er weiterhin heraus.
1937
Dr. Hans Bartels (1891-1977)
wird Direktor der Schule und leitet sie bis 1945.
1938
In den „Grüßen“
wird über die Verkürzung der Schulzeit in den Oberstufen für
Mädchen auf 8 Jahre und andere Änderungen berichtet.
1939
Der Ausbruch des 2. Weltkriegs
bringt große Veränderungen im Kollegium, da die meisten männlichen
Lehrer eingezogen werden.
1941
Die Granier-Schule wird
mit in die Sophienschule verlegt, so dass Schichtunterricht erteilt werden
muss.
8./9.10.1943
Das Gebäude wird bei
einem Bombenangriff stark beschädigt. Die Schule wird evakuiert, die
Unterstufe nach Hasselfelde, die Mittel- und Oberstufe nach Treseburg im
Harz.
1945
Im Sommer werden die Schülerinnen
zum Ernteeinsatz herangezogen. Der Unterricht läuft ab Herbst langsam
wieder an, mit Schichtunterricht. Das Gebäude wird in größeren
Bauabschnitten bis 1956 wiederhergestellt.
1946
Frau Elisabeth Bernecker
(1893-1984) wird Direktorin in den sehr schwierigen Jahren des Wiederaufbaus.
Ihr Anliegen ist die Wiedereinführung des Humanistischen Zweiges.
1947
Die „Grüße“ erscheinen
wieder als „Neue Grüße“.
7.-10.10.1950
Das 50-jährige Bestehen
der Sophienschule im eigenen Gebäude wird mit festlichen Tagen begangen,
unter Teilnahme von 900 ehemaligen Schülerinnen.
Oktober 1950 Die ehemalige
Schülerin und damalige Lehrerin Frau Dr. Friedel Beerhenke übernimmt
die Schriftleitung der „Neuen Grüße“.
16.08.1951
Die wiederaufgebaute Aula
wird mit einem Festakt eingeweiht.
15.05.1952
Am Tag der „Kalten Sophie“
wird in Hambühren das 25-jährige Jubiläum des Landheims
gefeiert.
11.08.1953
Ein Landheimfest erzielt
Gewinne, die dem notwendigen Umbau des Landheims dienen.
1957
Zum ersten Mal nach dem
Krieg wird wieder ein Abitur mit Kernfach Griechisch abgenommen.
1956/57
Das erste Jahrbuch der Sophienschule
erscheint und gibt ein farbiges Bild vom vielseitigen Leben in der Schule.
01.04.1957
Frau Obrock, ehemalige Schülerin,
wird Direktorin der Sophienschule.
27.08.1959
Die Sophienschule ist in
ihrem Gebäude wieder allein und hat normalen Vormittagsunterricht.
1960
Ein besonderes Jubiläum:
Vor 50 Jahren haben zum ersten Mal Abiturientinnen die Sophienschule verlassen.
1961
Der eingreifende Umbau des
Gebäudes erreicht eine Modernisierung der Fachräume und eine
neue Einteilung der Klassen- und Verwaltungsräume.
1962
Das erste eigene Ruderboot
der Sophienschule wird auf den Namen „Kurfürstin Sophie“ getauft.
1963
Nach dem Umbau wird die
„Neue Sophienschule“ in einem Festakt mit Behördenvertretern und vielen
Gästen eingeweiht.
1964
Die Schule erinnert an den
250. Todestag der Kurfürstin Sophie mit einem Festvortrag von Frau
Dr. Mathilde Knoop, der Verfasserin des Buches über Sophie.
1964
Von diesem Jahr an werden
die Ehemaligen, die das Abitur vor 50 Jahren abgelegt haben, als „Goldene“
zu den Entlassungsfeiern der „Grünen“ Abiturientinnen eingeladen.
1967
Erneuerungen im Landheim
sind notwendig geworden.
1969
Latein kann als erste Fremdsprache
in der 5. Klasse gewählt werden.
1975
Das 75-jährige Schuljubiläum
wird mit einem 5 Tage währenden Programm gefeiert. Eine Festnummer
der „Grüße“ gibt einen Abriss der Schulgeschichte heraus.
01.02.1977
Frau Oberstudiendirektorin
Obrock geht in den Ruhestand.
17.12.1977
Herr Oberstudiendirektor
Gerhard Springer wird in sein Amt als Schulleiter eingeführt.
1978
Die Klassen 13 machen das
letzte Abitur nach der alten Ordnung als geschlossene Klassen. Die Oberstufenreform
bringt das Kurssystem der Oberstufe und die Auflösung der Klassenge-meinschaften.
Die Gymnasien verlieren die Unterstufe mit den Klassen 5 und 6, die nun
der neu gebildeten Orientierungsstufe zugeordnet werden, eine einschneidende
Maßnahme, über die in den folgenden Jahren immer wieder diskutiert
wird. Sekundar-stufe I und II sind die neuen Bezeichnungen für Mittel-
und Oberstufe.
1980
Die Sophienschule nimmt
Jungen in die Klassen 7 und in die Sek II auf und hat nun die Koedukation.
01.02.1980
Der „Stammtisch der ehemaligen
Kollegen“ trifft sich zum ersten Mal.
1983
„Die Chöre der Sophienschule“
erscheinen als erste Schallplatte.
13.06.1983
Neue Biologieräume
entstehen durch den Ausbau des Dachgeschosses im Nebengebäude (T-Trakt).
April 1985
Die „Grüsse des Bundes
ehemaliger Schülerinnen“ werden anläss-lich ihres 60-jährigen
Bestehens in „Grüße des Ehemaligen-Bundes“ umbenannt.
1985
Die Schule beginnt einen
Schüleraustausch mit der katholischen Privatschule Join-Lambert in
Rouen, der nun jährlich stattfindet.
18.05.1985
Der Chor nimmt an einem
Wohltätigkeitskonzert zugunsten der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft
teil.
1986
17 Schüler und Schülerinnen
gewinnen beim 3. Wettbewerb des Niedersächsischen Landtages eine Reise
in die DDR.
Juni 1986
Die Projektwoche verwandelt
die Schule in den Staat „Phanta-sophia“. Mit eigener Regierung, Währung
und Wirtschaft soll eine „Demokratie in Aktion“ Anwendung finden.
Oktober 1986
Zwei Kurse des 13. Jahrgangs
fahren im Lutherjahr nach Wittenberg, Eisleben und zur Wartburg.
1987
Das Fach Informatik wird
in der gymnasialen Oberstufe als Prüfungsfach eingeführt.
1988
Im Rahmen der Städtepartnerschaft
Hannover-Leipzig bemüht sich die Sophienschule um eine Schulpartnerschaft
mit Leipzig, aber die SED blockiert alle Bemühungen. Erst nach der
Öffnung der Grenzen 1989 kommt es zu einer Partnerschaft mit der Karl-Marx-Oberschule
in Leipzig.
1988
Mehrere Aufführungen
der Schuloperette „Romeo & Julia“ verwandeln die Sophienschule in ein
Opernhaus.
Dezember 1988
Es erscheint erstmalig ein
Mitteilungsblatt, herausgegeben von der Schulleitung, das wichtige Informationen
aus dem Schul-alltag des abgelaufenen Jahres enthält.
22.02.1989
Der erste „Tag der offenen
Tür“ zur Information für kommende Schüler findet statt.
Juni 1989
Umfassende Sanierungsarbeiten
werden im Landheim in Ham-bühren durchgeführt.
Juli 1989
Die Projektwoche „Sophietours“
führt in die Geschichte, Kultur, Wirtschaft und Politik einzelner
Länder ein.
18.07.1989
Herr Oberstudiendirektor
Gerhard Springer wird nach 12 Jahren als Schulleiter aus dem aktiven Dienst
verabschiedet. Herr Ober-studiendirektor Apel übernimmt die Stelle
des Schulleiters.
9.-21.09.1989
Es findet ein Schüleraustausch
mit Finnland statt. Eine Schülergruppe des 12. Jahrgangs ist zu Gast
bei einem Gymnasium in der Stadt Jyväskylä.
12.-27.10.1989
Zum ersten Mal führen
26 Schülerinnen und Schüler der Tellkampf-schule und der Sophienschule
gemeinsam eine Reise nach Israel durch. Der Austausch findet mit einer
Oberschule für arabische Israelis aus Sakhnin statt. Die Partnerschaft
wird seitdem alle zwei Jahre fortgeführt.
November 1989 - Februar
1990
Im Landheim der Sophienschule
in Hambühren werden Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR untergebracht.
1991/92
Der Schulhof wird umgestaltet:
Hochbeete werden angepflanzt, Sitzecken eingerichtet und zwei Tischtennisplatten
aufgestellt.
1991/92
Es findet ein gemeinsamer
Kollegiumsausflug mit der Friedrich-List-Schule in Leipzig statt.
20.06.1992
Als Ehemaligen-Treffen wird
die „Swinging Sophie“ als jährliche Veranstaltung eingerichtet.
01.11.1992
Der Verein der Eltern und
Freunde wird gegründet mit dem Ziel, die Schule materiell und ideell
zu fördern. Letzterem dient das Sophienforum, das zu Lesungen, Vorträgen
und anderen Veranstaltungen einlädt.
14./15.09.1993
Der große Schulchor
der Sophienschule gibt ein Jazzkonzert in der Markuskirche zusammen mit
der Jugendbigband Hannover. Das Konzert wird vom NDR aufgezeichnet und
später über NDR 1 gesendet.
Mai 1994
In der Sophienschule und
in der Musikhochschule finden vier Aufführungen des Musicals „2094“
statt. Das Projekt wurde vom Deutsch-LK, dem Musik-LK und Studenten der
Musikhochschule erarbeitet. Es waren etwa 160 Schüler und Schülerinnen
und 20 Studenten beteiligt.
September 1994
Es wird ein Schüleraustausch
mit einer polnischen Partner-schule in Krotoszyn eingerichtet, der seitdem
alle zwei Jahre stattfindet.
04.11.1994
Die Schülerzeitung
„Der Götterbote“ erhält den Niedersächsischen Junioren-Pressepreis
des Deutschen Journalistenverbandes als beste Schülerzeitung Niedersachsens.
Anfang 1995
Umfangreiche Renovierungsarbeiten
– das gesamte Erdgeschoss wurde in italienischer Wischtechnik gestrichen
– sind abgeschlossen; die Arbeiten wurden durch die Spenden von Sponsoren,
Eltern und des Ehemaligen-Bundes und durch den Einsatz der Lehrer und Schüler
ermöglicht. Den Eingang schmückt nun eine Kuppel, allerdings
nur als optische Täuschung.
08.05.1995
Musikalische Gestaltung
eines Gottesdienstes zum Gedenktag des Kriegsendes in der Dreifaltigkeitskirche.
Musikalische Umrahmung
eines Festakts der Stiftung „Arbeit und Umwelt“ der IG-Chemie im Funkhaus
des NDR Hannover.
November 1995
Die Schule verfügt
über einen Internetanschluss mit eigener Homepage. So ist sie eine
der ersten Schulen, die zu der Initiative „Offenes Deutsches Schulnetz“
beitragen.
04.09.1996
Mit einem großen Fest
wird in Hambühren der 70. Geburtstag des Landheims gefeiert.
Herbst 1997
Die auf Schülerinitiative
neu gegründete Theater-AG führt das Stück „Die kahle Sängerin“
mehrfach auf.
13.09.1997
Die Sophienschule als Institution
wird hundert Jahre alt. Gefeiert wird dieses Jubiläum mit einem großen
Konzert von Schülern, Lehrern und Ehemaligen in der Orangerie Herrenhausen,
das mitgeschnitten und dann mit einer Auflage von 700 CDs verkauft wird.
Anschließend findet im Großen Garten ein Empfang mit Darbietungen
der Theater-AG, Exponaten des Kunst-LKs und einem Feuerwerk statt.
Sommer 1998
Der Computerraum der Sophienschule
erhält eine neue Ausstattung und ist somit auf dem neuesten Stand
der Technik.
Für 600.000 DM bekommt
die Sophienschule einen neuen Chemie-trakt. Hiermit sind die groben Renovierungsarbeiten
vorerst
abgeschlossen. Das Hauptgebäude ist komplett neu gestrichen und zum
großen Teil mit neuem Mobiliar versehen. Die Klassenräume sind
– überwiegend von den Klassen selbst – frisch gestrichen worden. Großzügige
Spenden und vielfache aktive Hilfe ermöglichten die umfangreichen
Sanierungsarbeiten.
Herbst 1999
Mit der Spende einiger Ehemaliger
werden Teile des Eingangsportals der Sophienschule neu vergoldet.
April/Mai 2000
Die Sophienschule feiert
das 100-jährige Bestehen des Gebäudes der Sophienschule. In diesem
Rahmen finden eine Projektwoche, mehrere Aufführungen einer von Schülern
und Lehrern gestalteten Revue, ein Festakt, ein Schulball und ein Sportfest
statt; außerdem erscheint eine Festschrift.
Karla Asbahr
Karla Asbahr verstarb
1999; die Chronik wurde fortgesetzt von Felix Machleidt, Nina Rubbel, Max
Schäffer, Stefanie Weidemann
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